Digital ist besser.

Autor: Angela Gruber (Seite 1 von 7)

Journalismus & Netz: Wertvolle Reddit-Moderator:innen, Twitter-Kauf vor Gericht und Bilder per Texteingabe

Von der Software DALL-E Mini erstelltes Bild gemäß der Anweisung „Elon Musk with Twitter logo“ / Foto: Dall-e Mini/Angela Gruber

Dieser Text ist ein Repost und zuerst erschienen auf piqd.de und torial.com am 21.7.2022

In dieser Folge der Kolumne geht es um den Wert unbezahlter Arbeit, die Nutzer:innen freiwillig auf Online-Plattformen ableisten, das juristische Finale des Hin-und-Hers um den Twitterkauf von Elon Musk – und eine Künstliche Intelligenz, die aus Textanweisungen Bilder generiert.

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Journalismus & Netz: Ukrainekrieg, konstruktive Berichterstattung und FOMO im Homeoffice

Ukrainekrieg als Propagandaschlacht /Symbolbild – Credit: unsplash.com/Max Kukurudziak

Dieser Text ist ein Repost und zuerst erschienen auf piqd.de und torial.com am 20.03.2022

Alles scheint zu stimmen an diesem Video und doch stimmt gar nichts: Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyi ist zu sehen, im typischen olivgrünen Shirt. Er ruft angeblich seine Truppen auf, die Waffen niederzulegen. Das Video ist ein Deepfake – und nur ein Beispiel von vielen, das zeigt: 

Der Ukrainekrieg ist auch zu einer Propagandaschlacht zwischen Russland und der Ukraine geworden. Im Internet findet ein erbitterter Kampf um die Deutungshoheit statt, auch mit schmutzigen Taktiken. Desinformation als Mittel der hybriden Kriegsführung – das stellt Journalist:innen, die über den Konflikt berichten, vor zusätzliche Herausforderungen. 

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Der Journalismus der Zukunft: Mein Vortrag auf der SMWHH – Nachlese

Journalismus der Zukunft: Vortrag von Journalistin Angela Gruber

Kurz bevor es mit der Corona-Pandemie losging, fand im Februar 2020 noch die Social Media Week Hamburg statt. Wenn ich nur gewusst hätte, dass es meine letzte Journalismus-Konferenz für längere Zeit werden würde! Dann hätte ich mir noch viel mehr Zeit vor Ort genommen. Und noch den einen oder anderen Kaffee mit KollegInnen getrunken.

Es gab spannende Vorträge zu Hatespeech und Hetze im Netz, und Workshops zu mobilem Journalismus.

Mein Vortrag war im wunderschönen Galionsfigurensaal, wo ich auch schon 2019 sprechen durfte. Er hatte den – ziemlich großspurigen – Titel „Der Journalismus der Zukunft“. Aber das hat immerhin einige ZuschauerInnen angelockt.

Das Zukunftsrezept für Journalismus suchen weltweit sicher viele Redaktionen, Podcast-Klitschen und große Verlage. Ich habe darüber gesprochen, wie wir das Thema innerhalb meiner Redaktion beim SPIEGEL angehen. Und versucht, einen Einblick in die Arbeit von zahlreichen tollen, talentierten KollegInnen und Kollegen zu geben.

Es geht um Aboschranken und die Demokratie, Snapchat und Tiktok und die Frage, wie Redaktionen künftig aufgestellt sein müssen, um zukunftsfähigen Journalismus zu machen, der NutzerInnen begeistert.

Hier gibt es den Vortrag zum Nachschauen (ab h 3:31 des Streams):

Meine Highlights vom 34C3

Nur etwa ein Viertel der Speaker auf den vier großen Hauptbühnen waren Frauen: Auch der 34C3, der große Jahreskongress des Chaos Computer Clubs (CCC), hatte überwiegend Männer auf den Bühnen.

Das legt eine vorläufige Auswertung von @Haelfte nahe.

Allein diese neutrale Feststellung führte auf Twitter wieder zum Schwadronieren von einer „systematische[n] Benachteiligung von Männern“, in den Kommentaren der Projekt-Webseite wurde die Vermutung nahe gelegt, dass Frauen „alle ihre Beiträge durchgewunken bekommen haben“. Weiterlesen

Internet auf Kuba: Die WLAN-Revolution lässt auf sich warten

Dass es Internet auf Kuba nicht oder nur sehr eingeschränkt  gibt, haben bestimmt viele schon gehört. In den letzten Jahren hat sich hier einiges getan, es gibt landesweit auf allen größeren Plätzen in wichtigen Städten mittlerweile WLAN. Einfach einwählen kann man sich aber nicht. Zuerst muss man sich eine solche Karte kaufen und die Login-Daten freirubbeln, um sich auf dem Portal der staatlichen Telekom-Gesellschaft ETECSA anmelden.

Davor gab es Internetzugang meist nur in Hotels. Experten zufolge wählt sich ein Drittel der 11 Millionen Einwohner über die neuen öffentlichen Hotspots ins Netz ein.

Die Internetkarten gibt es für zwei bis drei CUC, circa genauso viel Euro in Hotels oder bei fliegenden Händlern auf den Plätzen zu kaufen. Damit darf man eine Stunde lang Surfen – mehrmalige Logins innerhalb eines Zeitraums von einem Monat sind möglich.

Camagüey

Dañel ist Kubaner, 28, und hat kein Smartphone. Etliche Kubaner haben schon eines, aber Dañel sieht darin keinen Sinn. „Warum soll ich mir ein teures iPhone kaufen, wenn es doch kaum Internet gibt?“, sagt er. „Apps können wir hier sowieso nicht so einfach installieren.“ Mit App-Store-Zugängen sieht es für die Kubaner schlecht aus. Wer eine App installieren lassen will, geht in einen der zahlreichen kleinen Handyläden. „Jailbreak iPhone“ steht auf vielen Werbetafeln vor den Geschäften.

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#Joinin: Eine Weihnachtsgeschichte auf Twitter

Vielleicht lag es daran, dass ich daheim in meinem bayerischen Elternhaus mit dem selbst geschmückten Weihnachtsbaum im Wohnzimmer durchaus in einer Stimmung war, in der ich anfällig für Weihnachtskitsch war. Bevor ich jedenfalls mein Handy über die Feiertage beiseite gelegt habe, bin ich auf Twitter dem Hashtag #joinin begegnet.

Die Idee: Wer an Weihnachten unfreiwillig allein ist, kann sich auf Twitter melden und wird Teil einer Konversation – um sich ein bisschen weniger allein zu fühlen. Sarah Millican hat sich den Hashtag und die Aktion vor einigen Jahren ausgedacht und schreibt in einem Blogeintrag aus dem Jahr 2014 darüber:

„Dieser Hashtag ist für die, die nicht allein sein wollen, die es aber, aus irgendeinem Grund, sind. Weil sie keine Familie haben, weil sie mit ihrer Familie keinen Kontakt mehr haben, weil sie die Kinder dieses Jahr nicht kriegen, weil ihr Partner arbeiten muss. Sie sind allein und wären es lieber nicht. Für sie alle ist #joinin.

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#rp10: Die ultimative Twitter-Anleitung für die re:publica

Du gehst dieses Jahr auch auf die re:publica? Super. Damit dein Konferenzbesuch auf Twitter auch perfekt rüberkommt, solltest du unbedingt folgende Tipps beherzigen:

1. Twittere ein Foto von deiner Anreise zur re:publica.

Das zeigt, wie weltläufig du bist, gleichzeitig weiß so jeder, dass du vor Ort bist (siehe Punkt 2). Das Motiv ist dabei egal.

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„Google Maps war während der Flucht mein bester Freund“

Wer sind die Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen? Zwei Flüchtlinge in Hamburg über ihr Leben in Syrien, ihre Ankunft in Deutschland und die Rolle von Technik auf der Flucht. Zwei Geschichten einer langen Reise.

Flüchtlinge / 2015 / Hamburg Messehallen

Mohamad, 28 Jahre, aus Syrien

Ich bin aus Syrien und habe in Aleppo Medizin studiert. Schon dort habe ich angefangen, Deutsch zu lernen. Ich wollte nach Deutschland kommen, schon bevor der Krieg losging. Ich bin von Syrien über die Türkei, Griechenland und Mazedonien nach Deutschland gekommen. Drei Wochen hat es allein von der Türkei hierher gebraucht. Mittlerweile bin ich seit 20 Tagen in Hamburg. Die Überfahrt übers Mittelmeer habe ich in einem Gummiboot gemacht, das etwa neun Meter lang und zwei Meter breit war. Rund 45 Personen saßen mit mir auf dem Boot, die Überfahrt dauerte vier Stunden. Der, der dem Schlepper am wenigsten bezahlen konnte, bekam das Ruder in die Hand gedrückt. Er zahlte nur 500 Dollar für seinen Platz, wir anderen 1000. Google Maps war während der Flucht mein bester Freund. Damit haben wir navigiert. Der Krieg hat alles kaputt gemacht für mich, nichts ging mehr. Dabei hatte ich schon angefangen, als Arzt zu arbeiten. Nun bin ich hier, wir werden sehen, wie es weitergeht.

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32C3: Vier Programm-Empfehlungen aus vier Tagen Kongress

Der Hackerkongress 32C3 ist vorbei. Das Programm war so voll, dass für viele jetzt erst mal  die Zeit der Nachlese beginnt. Diese vier Talk-Empfehlungen aus vier Tagen CCC-Kongress solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

1. Intelexit

Wie sieht ein Aussteigerprogramm für Geheimdienst-Mitarbeiter aus? Gloria Spindle vom Peng! Collective hat Ideen. Sie stellt in dem Vortrag die herrliche „Intelexit“-Kampagne vor – und spricht darüber, was passiert, wenn eine Kunstaktion, die mit Fiktion spielt, plötzlich von der Realität eingeholt wird.

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Überwachungs-Fotos der Stasi: Was sieht Big Brother?

Der Fotograf Simon Menner macht Überwachung sichtbar – durch einen Blick in die deutsche Vergangenheit. Er hat drei Jahre lang Überwachungs-Fotos der Stasi durchforstet und  in den Archiven Bilder der Spione aufgespürt, die seit dem Zusammenbruch der DDR niemand angesehen hatte. Die Aufnahmen sind aktueller denn je, sagt Menner. Auf dem CCC-Kongress in Hamburg hat er seine Arbeit vorgestellt.

Überwachung ist meistens etwas Unsichtbares. Sie tut erst einmal nicht weh, ist eine abstrakte Größe, trotz ihrer sehr handfesten Folgen.

Simon Menner aus Berlin hat sich auf die Suche gemacht nach historischen Spuren staatlicher Überwachung auf deutschem Bundesgebiet. Menner interessiert sich dafür, welche Zeugnisse des Stasi-Überwachungsapparats der DDR übrig geblieben sind. Seine Suche nach Überwachungs-Fotos begann schon vor mehreren Jahren und führte ihn in das Archiv der Stasi-Unterlagenbehörde.

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