Man stelle sich vor, es ist Bundestagswahlkampf und die FDP programmiert ein Spiel, in dem Angela Merkels Kopf durch einen Hindernisparcours fliegt und Dinge wie „Stabilität“ und „Euro-Krise“ sagt. In Israel gibt es so etwas: Die liberale Partei Yesh Atid hat das Spiel „Bibi Bird“ veröffentlicht.
Der Bibi-Kopf fliegt bei jedem Klick etwas höher und muss Hindernisse in Form von grünen Röhren überwinden. Und auf den Boden knallen darf er natürlich auch nicht. Statt Flügeln wendeln zwei kurze Arme unter dem Kopf im Wind. Bei jedem Klick sagt der Kopf des israelischen Premiers Benjamin Netanyahu auch etwas: „Sicherheit“, „Raketen“, „Iran“ oder „Daesh“ (anderer Name für den Islamischen Staat).
Wer den Kopf gegen ein Hindernis steuert oder auf den Boden aufschlagen lässt, hat verloren. Bibi gescheitert, heißt es dann. Und ein kleiner Text erwähnt politische Fehlschläge von Netanyahu.
Denn das Spiel, das deutlich an Flappy Bird angelehnt ist, hat durchaus einen politischen Hintergrund. Programmiert hat es die liberale Partei Yesh Atid, ein Konkurrent von Netanyahus Likud. Das Spiel ist also Teil der Wahlkampfstrategie. Viele Parteien, nicht nur Yesh Atid, setzen dieses Mal stark auf negative campaigning und versuchen, den Gegner schlecht zu machen, statt über eigene Ideen zu reden.
Hier könnt ihr die Desktop-Version von Bibi-Bird ausprobieren.
#IsraElex: Der Monat vor den Wahlen, im Netz
Unter dem Hashtag #IsraElex wird auf Twitter über die israelischen Wahlen geschrieben. Unter diesem Titel werde ich auf meinem Blog den letzten Monat vor den Knesset-Wahlen am 17. März 2015 begleiten – und über kuriose, ernste oder lustige Wahlkampf-Fundstücke aus dem Netz berichten.
Aufmacherbild: Desktop-Spiel. Screenshot.
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