Tolle Katzenkarte: Mit dem Datenprojekt „I Know Where Your Cat Lives“ können Nutzer sich durch eine Million Katzenbilder, markiert auf einer Karte, klicken. Der Entwickler hat die Fotos inklusive Geotagging legal von Webseiten wie Instagram geholt. Es geht ihm nicht nur um catcontent.
Der Katze in Medway, England, scheint es ziemlich gut zu gehen. Auf zahlreichen Fotos gähnt sie in die Kamera, schaut stoisch Richtung Linse oder schläft. Ihr Besitzer scheint sie gerne zu fotografieren – und teilt die Aufnahmen offenbar ebenso gerne im Internet, verbunden mit seinen Standort-Daten.
Dass man darüber ziemlich genau auf seinen Wohnort schließen kann, zeigt die Seite „I know where your cat lives“ auf unglaublich schöne und erschreckende Weise. Auf der Weltkarte sind über eine Million Katzenbilder verortet. Über den Button „Find a new cat“ kann man durch den weltweiten Katzenbestand browsen. Oder man kann gezielt in einer Stadt nach allen Internet-Miezen suchen – und weiß gleich einiges über Herrchen oder Frauchen. Im Fall der englischen Katze gruppieren sich zahlreiche Fotos um ein bestimmtes Haus in Medway.
Owen Mundy von der Florida State University hat die Karte programmiert. Er will darauf aufmerksam machen, wie viele Informationen wir preisgeben, auch wenn wir nur mal schnell ein Foto von unserer Katze posten. Die Katzenkarte zeigt, wie verräterisch Metadaten sein können. Ein tolles Datenexperiment, das vorbildlich zeigt, dass solche Anliegen nicht nur staubtrocken vermittelt werden können.
Mundy beschreibt sein Vorgehen auf der Seite so: „Wir haben die Bilder bekommen, indem wir über die APIs von Flickr, Twitpic, Instagram und ein paar anderen Seiten eine Abfrage von öffentlichen Fotos haben laufen lassen, die mit dem Schlagwort ‚Katze‘ versehen waren.“ Mundy kritisiert damit auch die laxen Privatsphäre-Einstellungen dieser Seiten und schreibt: „Diese Website visualisiert nicht alle Katzen des Internets, sondern nur diejenigen, deren Nutzer erlauben, zu tracken, wo er oder sie gerade sind.“
Natürlich wollt ihr euch jetzt alle durch die Katzenkarte klicken. Aber hier noch ein Linktipp zu Metadaten. Und hier steht, wie die EXIF-Daten, die eigentlich jede digital aufgenommene Fotografie hat, gelöscht werden können. Außerdem hat Mundy eine Kickstarter-Kampagne laufen für die Seite.