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Keine Angst vor dem Mindestlohn für Praktikanten

Der Mindestlohn für Praktikanten würde im Journalismus neue Ungerechtigkeiten schaffen, schreiben Jana Gioia Baurmann und Alina Fichter in der aktuellen Ausgabe der Zeit. Sie freuen sich, dass in letzter Sekunde eine Ausnahme vereinbart wurde – das sei ein großes „Glück“ für angehende Journalisten. Von wegen! Die Argumentation hinkt und blendet wichtige Aspekte aus.

Schnelligkeit, Sorgfalt, gute Schreibe: Das sind nur ein paar Anforderungen an Praktikanten im Journalismus. Eine weitere Tugend kann dem journalistischen Nachwuchs offenbar auch nicht schaden: Dankbarkeit. Diesen Eindruck habe ich bekommen, als ich den Text „Rein in die Absolventenfalle“ (welche Falle eigentlich?) der Zeit gelesen habe.

Die beiden Autorinnen heißen es darin gut, dass für journalistischen Nachwuchs eine Ausnahmeregelung vom Mindestlohn vereinbart wurde. Für Praktika unter drei Monaten, die während des Studiums absolviert werden, muss kein Mindestlohn gezahlt werden. Ein „Glück“ für junge Schreiber, so die Zeit. Denn: Die Medienhäuser hätten dann weniger der jetzt schon heiß begehrten Praktikantenstellen angeboten – mit dem Wunsch nach einer angemessenen Bezahlung schneidet sich der Nachwuchs also ins eigene Fleisch, ist letztlich das Argument hinter dieser Aussage.

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Ausstellung: Leben in einer überwachten Welt

Machen Videokameras unser Leben sicherer? Wie sieht das Verhältnis von Überwacher und Überwachtem aus? Um diese Fragen dreht sich die aktuelle Ausstellung im Berliner Museum für Kommunikation. Ich war da und habe mich umgesehen.

Ich fühle mich beobachtet. Und bin es auch. Wer die Ausstellung „Außer Kontrolle? Leben in einer überwachten Welt“ in Berlin betritt, hat über seinem Kopf mehr als ein Dutzend Videokameras hängen.

Ein kleiner Gag zu Beginn, die Kameraaugen sind blind und in ihrer Anhäufung wirken die Dinger lächerlich, gerade mal einen Meter voneinander entfernt. Tatsächlich ist der öffentliche Raum voll von ihnen, fast nirgends mehr ist man unbeobachtet.

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