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Schlagwort: Jerusalem

EatWith: das Airbnb Israels fürs Abendessen

Zu Tisch bei Fremden: Das Start-Up EatWith aus Israel bringt hungrige Reisende und gastfreundliche einheimische Köche zusammen. Ein Jerusalemer Sabbatessen, vermittelt übers Internet.

Ich stehe vor einer kleinen Holztüre in einem Hinterhof des Jerusalemer Markts Mahane Yehuda und klopfe hungrig. Hinter der Tür erwartet mich mein Abendessen. Genauer gesagt mein Sabbat-Dinner, ein traditionelles, festliches Mahl in jüdischen Haushalten. Wer mir die Tür öffnen wird, weiß ich noch nicht. Meine Gastgeber, Chen und Alon, kenne ich nur übers Internet.

Gefunden haben wir uns über die Dinner-Community EatWith. Eatwith ist ein Start-Up zweier Freunde, Guy Michlin und Shemer Schwarz. Ihre Idee: Beim Essen knüpft man als Reisender am schnellsten Freundschaften. Sie wollen Menschen, die neu in einer Stadt sind, vielleicht als Tourist, vielleicht als Geschäftsreisender, zusammenbringen mit Einheimischen, die den Gästen einen Einblick geben in ihren Alltag, ihre Esskultur.

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Kampfansage zu Chanukka

An der Klagemauer in Jerusalem zündet die feministische Gruppe „Women of the Wall“ die dritte Chanukka-Kerze an. Die Frauen feiern ausgelassen – dem Zorn der Ultraorthodoxen zum Trotz.

Zum Glück fliegen an diesem Abend keine Tomaten oder gebrauchte Windeln. Sobald ich mich aber aus dem Kreis singender Frauen entferne, die um ihre erleuchteten Chanukkiot stehen, hören ich es Zischen. Die ultraorthodxen Männer von der anderen Seite der Mauer bringen ihren Unmut zum Ausdruck. Eine ultraorthodoxe Frau beschwert sich, zerrt eine der Frauen aus dem Kreis. Die hält sich die Ohren zu, dreht sich um, singt weiter. Wir fassen uns an den Händen, tanzen um die Lichter in der Mitte.

Es ist Dezember, Israel feiert das jüdische Lichterfest Chanukka. Die Klagemauer in der Altstadt Jerusalem wird während des achttägigen Fests zur wichtigen Anlaufstelle für Gläubige. Die Protestaktion der Gruppe „Women of the Wall“, also der Frauen der Klagemauer, bringt Jerusalems Ultraorthodoxe aber in Unruhe. Sie wollen, so wie die Männer, das Recht haben, am heiligsten Ort des Judentums Chanukka-Kerzen anzuzünden. Und machen es an diesem Abend dann einfach. Die Botschaft: Die Klagemauer gehört auch uns Frauen.

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