Wer sind die Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen? Zwei Flüchtlinge in Hamburg über ihr Leben in Syrien, ihre Ankunft in Deutschland und die Rolle von Technik auf der Flucht. Zwei Geschichten einer langen Reise.
Mohamad, 28 Jahre, aus Syrien
Ich bin aus Syrien und habe in Aleppo Medizin studiert. Schon dort habe ich angefangen, Deutsch zu lernen. Ich wollte nach Deutschland kommen, schon bevor der Krieg losging. Ich bin von Syrien über die Türkei, Griechenland und Mazedonien nach Deutschland gekommen. Drei Wochen hat es allein von der Türkei hierher gebraucht. Mittlerweile bin ich seit 20 Tagen in Hamburg. Die Überfahrt übers Mittelmeer habe ich in einem Gummiboot gemacht, das etwa neun Meter lang und zwei Meter breit war. Rund 45 Personen saßen mit mir auf dem Boot, die Überfahrt dauerte vier Stunden. Der, der dem Schlepper am wenigsten bezahlen konnte, bekam das Ruder in die Hand gedrückt. Er zahlte nur 500 Dollar für seinen Platz, wir anderen 1000. Google Maps war während der Flucht mein bester Freund. Damit haben wir navigiert. Der Krieg hat alles kaputt gemacht für mich, nichts ging mehr. Dabei hatte ich schon angefangen, als Arzt zu arbeiten. Nun bin ich hier, wir werden sehen, wie es weitergeht.