Die Wohnungskrise ist schlimm, ja. Aber das eigentliche Problem dahinter ist nicht schlechte Innenpolitik, sondern der Iran. Das hat Israels Premierminister Benjamin Netanyahu seine Follower auf Twitter wissen lassen – und eine Meme-Flut losgetreten.

Netanyahu führt einen Wahlkampf, der ihn als starken Mann dastehen lassen soll, als Beschützer Israels in Zeiten des Terrors. Für innenpolitische Anliegen ist da kein Platz, viel vorzuweisen hat Netanyahu hier auch nicht.

Die Wohnungen in Städten wie Tel Aviv sind nahezu unbezahlbar und die Lebenshaltungskosten steigen. Mit Außen- und Sicherheitspolitik hat das auf den ersten Blick wenig zu tun.

Per Twitter versuchte Netanyahu jüngst, beides doch zusammenzubringen und erklärte den Wohnungsnotstand mit der Bedrohung durch den Iran.

Auf sozialen Netzwerken posteten daraufhin hunderte Nutzer Meme, die diesen Erklärungsversuch veräppeln. Die Facebook-Seite „Yes, but Iran“ (כן, אבל איראן) hat schon über 22.000 Likes eingesammelt und zeigt die schönsten Einreichungen. Viral ging zum Beispiel das Foto eines Zettels an der Windschutzscheibe eines Autos. Darauf stand, dass der Schreibende zwar eine Delle ins Auto gefahren habe. Der Besitzer möge aber bitte nicht böse sein, schließlich sei eigentlich der Iran schuld. Und natürlich gibt es auch ein Hodor-Meme.

 

 

 

#IsraElex: Die Wahlen im Netz

Unter dem Hashtag #IsraElex wird auf Twitter über die israelischen Wahlen geschrieben. Unter diesem Titel werde ich auf meinem Blog den letzten Monat vor den Knesset-Wahlen am 17. März 2015 begleiten – und über kuriose, ernste oder lustige Wahlkampf-Fundstücke aus dem Netz berichten.

Aufmacherbild: Facebook-Seite „Yes, but Iran“. Screenshot.