Wie war das nochmal mit dem Schaltkreis und den Elektronen? Auf der re:publica habe ich bei Anna Waldman-Brown gelernt, wie man seine Kleidung mit Licht verschönern kann. Und bin stolz auf ein kleines LED-Lichtchen an meinem Stoffbeutel.
„Light up your clothes“, so hieß der Workshop im Makerspace der re:publica. Eine kleine Gruppe hatte sich um einen großen Tisch eingefunden, auf dem verstreut ein paar Garnrollen und Scheren lagen. Ein Mann neben mir twitterte, dass er der einzige Mann beim Workshop sei. Wenn es um Mode geht, dann interessieren sich offenbar doch eher Frauen für das Thema.
Die Technik, die uns umgibt, kommt uns immer näher. Die Apple-Watch oder Fitness-Tracker an unseren Handgelenken sind dafür ein Beispiel, genauso wie das Smartphone in unserer Hosentasche. Die Bewegung der Bio-Hacker implantiert sich Technik sogar unter die Haut, um die Sinne zu erweitern.
So weit sind wir nicht gegangen. Um uns das Feld der „Fashion Electronics“, der Mode-Elektronik, zu erschließen, haben wir klein angefangen. Sehr klein. Jeder von uns bekam ein spezielles LED-Licht, das sogar eine Maschinenwäsche überleben kann.
Dann braucht es noch eine Batterie, um das LED-Lichtchen mit Strom zu versorgen. Damit Strom fließen kann, braucht es einen geschlossenen Stromkreis zwischen Leistungserzeuger und Leistungsverbraucher. Ein einfacher Bindfaden tut es also nicht, es muss schon ein spezieller leitender Faden sein.
Es war zwar eine ziemlich ungelenke Angelegenheit, aber irgendwie habe ich es hinbekommen, die Batterie im Tascheninneren zu platzieren und außen das LED-Licht anzunähen. Irgendwie schien das Licht zunächst trotzdem einen Wackelkontakt zu haben. Ich war frustriert und schielte auf die Erfolge der anderen. Da leuchtete alles durchgängig.
Anna konnte mir aber schnell helfen: Die Batterie berührte die leitenden Fäden, dabei müssen Plus und Minus doch getrennt bleiben! Mit einem einfachen Umdrehen der Batteriehalterung war das Problem gelöst. Und ich glückliche Besitzern einer leuchtenden Tasche. Ein Licht ist noch ziemlich mickrig, ich überlege, weitere anzunähen. Zuerst muss ich dann über die Parallelschaltung nachdenken – hoffentlich gibt die Batterie das her.
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