Netzkolumnistin

Digital ist besser.

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„Lenny“: Lena Dunham verschickt jetzt ihren eigenen Newsletter

Es geht um Hillary Rodham Clinton und die weibliche Periode: Heute ist Lena Dunhams erster „Lenny“-Newsletter erschienen. Ein wertvoller Beitrag zum Netz-Feminismus?

Lena Dunhams feministischer Newsletter Lenny erschien am Dienstag erstmals. Zum Start wartet die amerikanische Autorin und Macherin der TV-Serie „Girls“ mit einem Interview mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Rodham Clinton auf. Das ist ziemlich handzahm geraten, aber liefert zumindest die gewünschte Star-Power. Und es verdeutlicht, dass Dunham mit Lenny den Anspruch hat, nicht nur um die Befindlichkeiten der eigenen Generation zu kreisen, wie sie schreibt.

„Millenials werden oft eines unglaublichen Solipsismus‘ bezichtigt, der sich in dem Wunsch ausdrücke, seinen eigenen Bauchnabel zu instagrammen, statt sich mit der Welt um sie herum zu beschäftigen. Aber das ist einfach nicht wahr – und ihr seid der Beweis“, so Dunham und Mitgründerin Jenni Konner in einem Vorwort.

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Digital abgehängt: Warum Obdachlose Internet brauchen

Für Obdachlose ist das Internet sogar noch wichtiger als für Menschen mit einer festen Adresse.  Hier steht, warum.

An einem heißen Sommertag treffe ich Tobi, in den Redaktionsräumen des Hamburger Straßenmagazins Hinz und Kunzt. Tobi ist ein großer, hagerer Typ mit einem blauen Iro und Tattoos. Tobi ist so alt wie ich, 26.

Ich hänge ständig im Netz rum, lese, schreibe, schaue Netflix-Serien. Für Tobi ist das Internet genauso wichtig wie für mich. Als ich ihn danach frage, sagt er: „Mein Laptop ist mein wichtigster Besitz.“ Dann überlegt er kurz und korrigiert sich: „Zuerst kommt mein Hund Diego. Dann kommt das Laptop. Dann komme ich.“

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In Magazinen schmökern beim Indiemag-Day

Print is not dead: Der Indiemag-Day 2015 im Hamburger Oberhafen feiert das Gedruckte. Ich schmökere mich  durch unabhängige Magazine und Comics aus der ganzen Welt und treffe spannende junge Medienmacher und Mikro-Verleger. Alle haben ihre ganz eigenen inhatlichen Vorstellungen, was ein gutes Magazin ist. Niemand sagt etwas von „Haptik“. Wie schön.

Der Tag versucht, Macher und Herausgeber von Indie-Magazinen zusammenzubringen – und bietet ihnen natürlich Gelegenheit, ihre Produkte den Besuchern zu zeigen. Denn die kunstvollen, originellen und abseitigen Magazine, die beim Indiemag-Day auf den Tischen liegen, findet ihr in keinem Kiosk.

Die meisten Indie-Mags haben nur eine sehr kleine Auflage. Und richten sich an ein Publikum in der Nische. Das hat den schönen Effekt, dass ich im Oberhafen tolle Publikationen entdecke, von denen ich als Journalistin noch nie gehört hatte und Magazine, die locker als Kunstwerk durchgehen könnten.

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Was taugt Blendle?

Der offizielle Start des Digitalkiosks Blendle wird mit Spannung erwartet. Ich bin seit einigen Tagen auf Blendle unterwegs und habe mir einen ersten Eindruck vom Angebot verschafft. Ich nutze es gerne, aber ein Problem habe ich noch. Ein Überblick.

Was ist Blendle?

Auf Blendle kann man Texte lesen. Von den unterschiedlichsten Zeitungen und Magazinen. Man kauft nicht gleich eine ganze Ausgabe, weil einen der Sport-Aufmacher auf Seite 28 interessiert. Sondern kann verlagsübergreifend einzelne Texte für einen Centbetrag einkaufen und sofort digital lesen. Debundling für Profis. Das Unternehmen kommt aus den Niederlanden und ist dort schon sehr erfolgreich. Investiert in die Geschäftsidee haben auch große Medienhäuser, die New York Times und Springer zum Beispiel.

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„Ich sehe keinen Frauenmangel“

Tanja Weerts, Director Public Relations von Gameforge, arbeitet seit knapp 20 Jahren in der Unterhaltungsindustrie. Auf der Gamescom sitzt sie auf einem Panel zu Frauen in der Computer- und Videospielindustrie und der Digitalwirtschaft. Im Interview spricht sie darüber, wie Frauen in diesen Bereichen Karriere machen, sowie über die Auswirkungen der Gamergate-Affäre und deutsche Besonderheiten.

Studien zeigen: Die Hälfte aller Gamer sind Frauen. Wie sieht es hinter den Kulissen in der Gaming-Industrie aus?

Weerts: Ich kann anhand unseres Unternehmens behaupten, dass es schon ganz gut aussieht. Unser Frauenanteil liegt bei knapp 31 Prozent. Der Anteil der weiblichen Führungskräfte liegt immerhin schon bei knapp 18 Prozent. Ein guter Anfang.

In welchen Bereichen der Computer- und Videospielindustrie sind viele Frauen vertreten, wo fehlen sie?

Wir haben einen relativ hohen Frauenanteil in den „klassischen“, eher spielunabhängigen Abteilungen wie Marketing und Administration, aber der Anteil an Frauen in den Bereichen IT, Producing & Entwicklung ist steigend.

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Letzte Folge Verbotene Liebe: Einsichten einer Erstseherin

Ich habe noch nie eine der 4664 Folgen von Verbotene Liebe gesehen. Dabei ist die Serie mit ihren 20 Jahren fast so alt wie ich, eine öffentlich-rechtliche Kitsch-Konstante. Wir hätten gemeinsam erwachsen werden können. Habe ich etwas verpasst? Heute habe ich die letzte Chance ergriffen und mir zum ersten Mal eine Folge angesehen. Die letzte, die ausgestrahlt wird.

Ich kenne Leute, die seit langem Fan sind und meine Seifenoper-Ignoranz nicht fassen können. Auch eine gute Freundin von mir, Anne, schaut Verbotene Liebe, seit sie zehn ist. On and off. Es sei so etwas wie ihr persönliches Wetten, dass…?!, eine Konstante in der Fernsehwelt, die immer da war. Ich frage Anne, was für sie den Reiz von Verbotene Liebe ausmacht und was ich vor meinem ersten Sehtermin wissen muss. Sie antwortet mir:

Es läuft immer nach dem gleichen Muster: Irgendwer verliebt sich und dann geht alles kaputt, davor gibt’s ein kurzes Happy End. Da kann man sich drauf verlassen. Und man kann auch nach monatelanger Pause wieder einsteigen, ohne Verständnisprobleme.

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Roboterjournalismus: Nachrichten vom Algorithmus

Maschinen ersetzen menschliche Arbeitskräfte nicht nur am Produktionsband, sondern dringen auch immer weiter in andere Arbeitsfelder vor – auch den Journalismus. Wie werden Maschinen den Journalismus verändern?

Zuallererst die guten Nachrichten: Nein, Roboter werden uns nicht die Jobs klauen. Auch nicht den Journalisten. Aber: In Zukunft werden Software und Maschinen immer größere Teile unserer Arbeit übernehmen. Auch in den Redaktionen. Und das ist eine positive Entwicklung.

„Handgriffe, die eine Routine darstellen, können künftig auch im Journalismus von einer Maschine übernommen werden, denn es werden auch geistige Prozesse automatisiert“, sagte Frederik Fischer von Vocer auf dem zweiten Vocer Innovation Day in Hamburg. Zusammen mit Marco Maas von Open Data City diskutierte er mit den Workshop-Teilnehmern unter dem Titel „Did you try turning it off and on again?“ über Automatisierung im Journalismus. „Das ist eine gute Sache. Denn was automatisiert wird, das sind stinklangweilige Sachen, die kein Journalist gerne macht.“ Fischer glaubt: „Wir müssen Software als Tool nutzen, um uns mehr Freiräume zu schaffen, auch finanzielle.“

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Wie Google gegen Rachepornos vorgehen will

Wenn Ergebnisse aus der Google-Trefferliste getilgt werden sollen, ist Misstrauen angebracht (Recht auf Vergessen und so). Jetzt hat das Unternehmen einen guten Vorstoß gemacht, der die Verbreitung von „Revenge Porn“, Rachepornos, erschweren soll: Google will auf Antrag Inhalte, die sich dem Feld „Revenge Porn“ zurechnen lassen, aus den Suchergebnissen entfernen.

Es war ein lange überfälliger Schritt: Heute hat Google in einem Blogpost bekannt gegeben, in Zukunft energischer gegen sogenannten „Revenge Porn“ vorgehen zu wollen. Das können explizite private Bilder sein, die der Ex-Partner aus Rache im Netz veröffentlicht, mit dem alleinigen Ziel, den oder die Ex zu demütigen. Oder das Material wird gleich dazu benutzt, den oder die Dargestellte zu erpressen –  gegen eine Zahlung können die Bilder oder Videos aus dem Netz verschwinden.

Solche Bilder fügen den Betroffenen unglaubliches Leid zu, und gleichzeitig mahlen die Mühlen des Gesetzes noch zu langsam. Es gibt oft wenige Möglichkeiten, gegen die Betreiber von Revenge-Porn-Seiten vorzugehen. Wie Google uns die Welt zeigt, ist eine relevante Frage. Immer muss eine vorsichtige Abwägung von Informationsinteresse und Schutz der Privatsphäre stattfinden. Es gibt aber wohl keinen anderen Fall als unfreiwillig (und illegal) veröffentlichte Nacktbilder einer meist unbekannten Privatperson, wo der Schutz der Privat-, gar der Intimsphäre, höher zu stellen ist als ein etwaiger Informationsanspruch der Öffentlichkeit. Anders als beim umstrittenen Recht auf Vergessen geht es meistens um eine Veröffentlichung, die von vornherein rechtswidrig und auf die Zerstörung einer anderen Person ausgelegt war. Diese Informationen will Google nun leichter verschwinden lassen, zu Recht.

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So war die erste „Answer Time“ von Tumblr mit Fall Out Boy

Mit „Answer Time“ startet die Blogging-Plattform Tumblr eine eigene Interviewrunde, ganz nach dem Vorbild von Reddits „Ask Me Anything“ (AMA). Der Auftakt mit der Band Fall Out Boy zeigt, dass solche Formate originelle Fragen generieren, aber keine spannenden Antworten oder Nähe erzwingen können.

„Ask us anything“ steht über dem Frageformular, das Nutzer des Blogging-Services Tumblr ausfüllen konnten. Mit „us“ war in diesem Fall die amerikanische Alternative-Band Fall Out Boy gemeint. Sie startete die „Answer Time“genannte Tumblr-Runde, in der Nutzer jede beliebige Frage an die Gäste des neuen Formats richten können.

In einem Blogeintrag von Tumblr  heißt es: „Wir dachten, ihr sollt einige der Menschen treffen, die die Dinge machen, die euch auf Tumblr gefallen.“ Das Konzept sehe vor, dass Nutzer Musikern, Künstlern, Schauspielern, Politikern und Netzpersönlichkeiten direkt Fragen stellen können und diese auf ihrem Tumblr antworten – eine gewisse Werbewirkung für die Plattform ist also garantiert. „Es wird ein bisschen verrückt, in der bestmöglichen Art und Weise.“

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Das Light Phone kann genau eine einzige Sache: telefonieren. Die ständige Erreichbarkeit werde auf ein Minimum, Telefonanrufe, heruntergefahren, so die Erfinder auf Kickstarter. Ganz aufgegeben wird sie nicht. Ein zusätzliches Gerät also, das den Alltag analoger machen soll: Kann die Idee aufgehen?

Ein entspannter Alltag fernab von E-Mail-Plings, WhatsApp-Benachrichtigungen und Facebook-Nachrichten: Das versprechen die Macher des Light Phones ihren Kunden. Das Light Phone ist ein etwa visitenkartengroßes Gerät, das nur eine App installiert hat. Mit dieser App lässt sich eine Rufumleitung vom eigentlichen Smartphone des Nutzers zum Light Phone einrichten.

Damit können über das Light Phone Anrufe empfangen werden und über eine eingerichtete Kurzwahl Personen angerufen werden. Und sonst nichts. Das Gerät soll eine Akkulaufzeit von 20 Tagen haben und sei „designt, um so wenig wie möglich benutzt zu werden“, so die Macher Joe Hollier und Kaiwei Tang auf Kickstarter.

TheLightPhoneParts

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