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#IsraElex, 7: Ja, aber der Iran!

Die Wohnungskrise ist schlimm, ja. Aber das eigentliche Problem dahinter ist nicht schlechte Innenpolitik, sondern der Iran. Das hat Israels Premierminister Benjamin Netanyahu seine Follower auf Twitter wissen lassen – und eine Meme-Flut losgetreten.

Netanyahu führt einen Wahlkampf, der ihn als starken Mann dastehen lassen soll, als Beschützer Israels in Zeiten des Terrors. Für innenpolitische Anliegen ist da kein Platz, viel vorzuweisen hat Netanyahu hier auch nicht.

Die Wohnungen in Städten wie Tel Aviv sind nahezu unbezahlbar und die Lebenshaltungskosten steigen. Mit Außen- und Sicherheitspolitik hat das auf den ersten Blick wenig zu tun.

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#IsraElex, 6: Der Zahlenkünstler

Mit seinem „Project 61“ will der Israeli Nehemia Gershuni-Aylho die traditionell schlechten Wahlumfragen der großen Meinungsinstitute schlagen – und die Wahlergebnisse der Wahlen im März genauer vorhersagen als alle anderen.

Die Zukunft vorherzusagen ist eine vertrackte Sache – besonders wenn es darum geht, in Meinungsumfragen die vergänglichen Launen und Einstellungen von Menschen abzufragen. Weil sich die israelischen Umfrageinstitute auch nicht besonders viel Mühe geben, gibt es am Wahltag regelmäßig Überraschungen. Der Erfolg der Partei Yesh Atid 2013 ist so ein Beispiel. Umfragen sahen die Partei bis zuletzt bei etwa 13 Sitzen (oder weniger), es wurden dann 19 (von 120 in der Knesset).

Auftritt Nehemia Gershuni-Aylho. Der 28-Jährige Student und freiberufliche Analyst hat sich Nate Silver zum Vorbild genommen, das amerikanische Zahlen-Wunderkind, das 2012 eine Formel entwickelte, die das tatsächliche US-Wahlergebnis besser vorhersagte als etablierte Konkurrenten.

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#IsraElex, 5: Wahlkampf auf Instagram

Im Wahlkampf müssen alle Kanäle bespielt werden. Deshalb hat Benjamin Netanyahu jetzt auch einen eigenen Instagram-Account – und verbreitet Privates.

Die Knesset-Wahlen sind nur noch ein paar Wochen entfernt, es ist Hochphase im israelischen Wahlkampf. Alle Kanäle müssen bespielt werden, denkt man sich offenbar auch im Lager des Likud.

Deshalb hat der amtierende Premierminister Benjamin Netanyahu jetzt auch einen eigenen Instagram-Account.

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#IsraElex, 4: Pizza mit Tzipi

Der Wahlkampf 2015 in Israel geht unter die Gürtellinie. Politiker fast aller Parteien schrecken nicht davor zurück, den Gegner durch „negative campaigning“ schlecht zu machen. Das neueste Likud-Video, veröffentlicht auf der Facebook-Seite von Benjamin Netanyahu, teilt ordentlich gegen die Opposition aus.

Es klingelt an der Tür, die “Pizza Boujie“ wird geliefert. Der Kunde ist entsetzt: Es gibt eine Extra-Zahlung, die „Zionist Union fee“. Und es kommt noch dicker für den hungrigen Israeli: Er bekommt auch noch eine Pappfigur der Politikerin Tzipi Livni in die Hand gedrückt.

Was das soll, fragt er den Boten. Er habe das nicht bestellt. Der sagt nur: Naja, ist eben ein Paket. Kaufst du das eine, kriegst du auch das andere.

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#IsraElex, 3: Spiel mit dem Bibi-Vogel

Man stelle sich vor, es ist Bundestagswahlkampf und die FDP programmiert ein Spiel, in dem Angela Merkels Kopf durch einen Hindernisparcours fliegt und Dinge wie „Stabilität“ und „Euro-Krise“ sagt. In Israel gibt es so etwas: Die liberale Partei Yesh Atid hat das Spiel „Bibi Bird“ veröffentlicht.

Der Bibi-Kopf fliegt bei jedem Klick etwas höher und muss Hindernisse in Form von grünen Röhren überwinden. Und auf den Boden knallen darf er natürlich auch nicht. Statt Flügeln wendeln zwei kurze Arme unter dem Kopf im Wind. Bei jedem Klick sagt der Kopf des israelischen Premiers Benjamin Netanyahu auch etwas: „Sicherheit“, „Raketen“, „Iran“ oder „Daesh“ (anderer Name für den Islamischen Staat).

Wer den Kopf gegen ein Hindernis steuert oder auf den Boden aufschlagen lässt, hat verloren. Bibi gescheitert, heißt es dann. Und ein kleiner Text erwähnt politische Fehlschläge von Netanyahu.

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Sara Netanyahu lässt ein Homevideo drehen und zeigt einen Amtssitz in schlechtem Zustand. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung war kühl kalkuliert. Jetzt sammeln junge Aktivisten in einem Satirevideo für das Premierspaar.

Hilfe für notleidende Regierungschefs: Junge Mitglieder der israelischen Arbeiterpartei (המחנה הציוני) haben auf Youtube ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie sie auf der Straße mit dem Klingelbeutel um Spenden für die Familie des israelischen Premiers Benjamin Netanyahu werben. Sie sprechen Passanten an und berichten vom schlechten Zustand des Netanyahu-Hauses. Aber das muss ja nicht sein – eine kleine Spende vielleicht?

Mit ihrer Aktion veräppeln die Darsteller ein anderes kürzlich erschienenes Video. Darin führt Sara Netanyahu, die Ehefrau von Premierminister Benjamin Netanyahu, den prominenten israelischen Innenarchitekten Moshe Glamin durch die Wohnräume ihres offiziellen Wohnsitzes in der Balfourstraße in Jerusalem.

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#IsraElex, 1: Amos Oz‘ späte Reue

Ich bin Schuld an Netanyahus Verhalten: Mit diesem Eingeständnis überrascht der israelische Schriftsteller Amos Oz seine Zuhörer. Und erzählt von einem folgenschweren Tritt.

Es war ein Tritt, der den weltberühmten israelischen Schriftsteller Amos Oz noch heute beschäftigt. Oz ist auf eine Veranstaltung nach Hod Hasharon gekommen und erzählt von einer frühen Begegnung mit dem heutigen Premierminister Israels, Benjamin Netanyahu.

„Ich kenne Netanyahu, seit ich 12 bin, er war damals drei“, sagt Oz. Der kleine Junge habe es sich zum Spaß gemacht, unter den Tisch zu kriechen und die Schnürsenkel der Gäste aufzumachen.

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Slipnote-App: Meme-Kultur im Messenger

Die israelische App Slipnote will die Meme-Kultur des Internets in den Messenger holen. Sie soll etablierten Angeboten wie WhatsApp und Snapchat Konkurrenz machen – und an den Erfolg der israelischen Hit-App Yo anknüpfen.

Auch Slipnote will seine Nutzer zum Lachen bringen – und auf dem hart umkämpften Markt der Messaging-Apps Angeboten wie WhatsApp und Snapchat Konkurrenz machen. Das Tel Aviver Start Up hofft, an den Erfolg einer anderen Messaging-Anwendung aus Israel anzuknüpfen: der gaga-genialen App Yo.

Slipnote setzt wie Snapchat ganz auf visuelle Inhalte. Mit der Slipnote-App lassen sich in ein paar Sekunden Fotocollagen erstellen, garniert mit Texten oder anderen Zeichnungen.

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„Israelis sagen mir: Red Alert rettet Leben“

Die App Red Alert warnt Nutzer vor Raketeneinschhlägen in Israel. Während des Gazakriegs holten sich Hunderttausende die App. Im Interview spricht Entwickler Ari Sprung aus Jerusalem darüber, wie er den Run auf seine App erlebt hat und warum Red Alert auch nach dem Gazakrieg gefragt ist.

Netzkolumnistin: Deine App warnt Israelis vor Raketenangriffen. Waren die Warnmechanismen bisher nicht ausreichend?

Ari Sprung: Es gibt Gemeinden in Israel, die sind so weit außerhalb, dass sie die Sirenen nicht hören können. Oder jemand steht unter der Dusche: Dann hört er sie auch nicht. Jetzt kann er sein Mobiltelefon mit ins Bad nehmen.

Netzkolumnistin: Wie funktioniert Red Alert?

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